Essen im Wochenablauf – Das Frühstück

Zum Frühstück gibt es jeden Tag eine Getreidemahlzeit mit Rohkost oder frischem Obst, mittags ein Vegetarisches Menü (zubereitet von den Eltern) und nachmittags eine kleine Mahlzeit. Es gibt ausschließlich vegetarische Kost, da die heutigen modernen Methoden der Tierzucht wenig unterstützenswert sind. Tiere sind Wesen, die zu Empfindungen und Gefühlen wie Freude und Leid fähig sind. Die Menschen haben eine Verpflichtung gegenüber der Tierwelt, die mindestens artgerechte Haltung beinhaltet. Milch, Milchprodukte und Eier unterscheiden sich zwar unwesentlich von diesem Aspekt, sind jedoch nicht Teil eines Tierkörpers und beinhalten somit keine physischen und seelischen Lebenskräfte. Sie dienen als Eiweißlieferant und auch ihr Genuss ist, in Bezug auf Massentierhaltung, in Grenzen zu halten.

Jede Mahlzeit wird gemeinsam an einem schön gedeckten Tisch abgehalten. So wird der Esstisch zur „Bildungs- und Begegnungsstätte“. Vor jeder Mahlzeit wird ein Tischspruch gesprochen/gebetet, wodurch den Kindern Dankbarkeit und Ehrfurcht vor dem Essen vermittelt wird. In der Anthroposophie werden auch der Ernährung verschiedene Rhythmen zugeteilt. Für die Getreide-Mahlzeiten, die zum Frühstück zubereitet werden, wird also, jeweils aus dem Kosmos, jedem Tag ein bestimmtes Getreide zugeordnet:

Der Montag steht mit dem Mond in Verbindung. Er gibt den Menschen die Möglichkeit, sich noch etwas Ruhe zu gönnen und sich rückblickend auf die Erlebnisse des Sonntags zu besinnen. Eine harmonisch, besinnliche Wirkung geht von der Reispflanze aus. Somit gibt es montags Milchreis mit Zimt/Zucker/Apfelbrei in der Sonnenscheingruppe und Gemüse Risotto in der Regenbogengruppe.

Der Dienstag (französisch `mardi`) wird dem Planeten des Kriegsgottes Mars zugeordnet. Diesem Tag ist die kraftgebende Gerste zugeordnet. Ihr sagt man nach, dass sie die Tatkraft unterstütze. Somit gibt es dienstags Knäckebrot mit Gerstenanteil.

Der Mittwoch (französisch `mercredi`) steht für den römischen Gott Merkur, der als Boote der Götter den Himmel mit der Erde verbindet. Das hierzu passende Getreide ist Hirse. Sie wirkt sich positiv auf unsere Sinnesorgane aus, welcher zur Kontaktaufnahme der Umwelt dienen. Somit gibt es mittwochs Hirse-Goldtaler.

Der Donnerstag (französisch `jeudi`) ist der Tag des Jupiters, welcher Großzügigkeit ausstrahlt. Diesem Tag ist der Roggen zugeordnet. Dieses Getreide verleihe Großmut, wirke erdend und substanzgebend. Somit gibt es am Donnerstag frische, selbstgebackene Brötchen.

Der Freitag (französisch `vendredi`) enthält den Namen der römischen Göttin Venus. Sie ist die Liebesgöttin und steht für das Wachsende. Der Hafer „beinhaltet von allen Getreidearten die stärkste Beziehung zu den aufbauenden, substanzgebenden Kräften“ [2]. Somit gibt es am Freitag Müsli.“ [1]

[1] http://waldorfkindergarten-kreis-heinsberg.de/?page_id=30

[2] http://www.freieheilpraktiker.com/Patienteninfo/Naturheilkunde/Die-Ernaehrung-im-
anthroposophischen-Weltbild

Text: Kerstin Wolff